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In oder auf Island?
Island ist die zweitgrößte Insel Europas, nur Großbritannien ist größer. Die Insel liegt weit draußen im Nordatlantik, achthundert Kilometer nordwestlich von Schottland und dreihundert Kilometer südöstlich von Grönland. Für das seit 1944 eigenständige Eiland trifft deshalb beides zu: man macht Urlaub in oder auf Island. Jeder so, wie er mag.
Einmal rund um die Insel
Die längste Straße Islands nennt sich Ringstraße, ist rund 1.500 Kilometer lang und führt einmal rund um die Insel, wobei sie eine Vielzahl von Sehenswürdigkeiten mit einbezieht. Nur wenige Straßen führen in das unbewohnte Hochland und in den Bereich der Gletscher, die teilweise die Insel bedecken.
Gerade deshalb gehören Rundreisen mit dem Mietwagen auf eigene Faust zu den schönsten und interessantesten Arten, Island zu erkunden. Es ist geradezu garantiert, dass die Tage wie im Flug vergehen werden. Fjorde gibt es beispielsweise nicht nur in Norwegen, auch Island hat etliche davon zu bieten. Welche dieser natürlichen Sehenswürdigkeiten man bestaunen kann, hängt natürlich auch von der Wahl der Reiseroute ab. Im Norden kann man die Wale der Region besuchen, östlich von Reykjavik wartet das Geysir-Thermalgebiet auf einen Besuch. Die Erkundung lohnt sich genau so, wie die bereits angesprochenen Gletscher im Osten der Insel. Bei dem Wort Tafelberg denken viele sicher sofort an Südafrika und nicht an Island, obwohl es hier auch einen Tafelberg gibt, der mit einer anspruchsvollen Piste, inklusive Flussdurchquerungen, ebenfalls eine faszinierende Sehenswürdigkeit darstellt.
In Island ist alles einmalig
Das Land im Eismeer überrascht immer wieder aufs Neue und wird einem mehr als einmal die Sprache verschlagen. Sehr oft denkt man nach der nächsten Wegbiegung, man würde träumen. Immer wieder beugt man sich neugierig nach vorne um zu sehen, was einen als nächstes erwartet. Was kommt hinter der nächsten Kurve? Taucht da eine bizarre Bergwelt, eine offene Landschaft, aschgrauer Felsen, bunte Steine, ein Eisberg oder ein Wasserfall auf? Immer wieder muss man bei einer selbst organisierten Rundreise an- und innehalten. Was man hier alles zu sehen bekommt, muss schließlich auch verarbeitet werden.
Üblicherweise beginnen isländische Rundreisen in Reykjavik, da man von Deutschland aus immer und nur dort landet. Der Flughafen liegt rund 45 Minuten westlich der Hauptstadt, hier bekommt man auch sofort seinen Leihwagen. Auf den ersten Blick wirkt Reykjavik ernüchternd. Da sich die isländische Erde relativ häufig bewegt, bevorzugt man auf der Insel Beton als Baumaterial, entsprechend prägen recht kahle Betonbauten auch den ersten Eindruck. Das ist jedoch nicht überall auf der Insel und in Reykjavik so. In Hallgrimskirkja hat man sich beispielsweise erfolgreich ein wenig Mühe gegeben, das Baumaterial Beton etwas ansprechender in das Gesamtbild einzubinden. Auch beherrschen hier nicht nur Betonbauten das Bild, sondern hier stehen auch viele kleine und bescheidene Holzhäuschen. Ohnehin verschwindet der ernüchternde Eindruck, je mehr man sich mit der Hauptstadt beschäftigt.
Interessante Orte auf Island
Auf Freunde des Abenteuers und der Natur warten in Island viele aufregende Aktivitäten. Es gibt Touren um Wale zu beobachten oder um Höhlen aus purem Eis zu erforschen. Spannende Radtrips, Trekking oder Jogging an der wunderbaren frischen klaren Luft Islands bringen den Körper in Schwung. Auch Fans des Wellness und der Entspannung kommen in den Thermalbädern und Spas auf ihre Kosten, genauso wie Pferdefreunde welche die berühmten Islandpferde kennenlernen können. Wer keine Lust hat selbst zu laufen, kann auch eine Tour mit den Motorschlitten machen und dabei die Gletscher erkunden.
Harpa Konzertsaal Reykjavik
Der weltberühmte Konzertsaal der Hauptstadt ist eines der größten Gebäude in ganz Island. Er bietet Platz für über 1800 Menschen. Die Architektur des Bauwerks ist sowohl von innen wie von außen beeindruckend. Man hat von hier aus auch einen wunderbaren Blick auf die Innenstadt. Ein Besuch der Konzerte wird dringend empfohlen, da die Akustik und die Lichtspiele unglaublich sind.
Bláa Lónið / Die Blaue Lagune
Die Blaue Lagune ist ein Thermalfreibad, welches auf der ganzen Welt berühmt ist. Sie liegt nahe Grindavik, was unweit des Flughafens entfernt ist. Die Temperatur im Wasser liegt zwischen 37 und 42 °C. Man kann hier auch tolle Dampfbäder nehmen, eine Massage genießen oder die Sauna aufsuchen.
Skulptur Sonnenfahrt / Solfar
Die berühmte Wikingerboot-Skulptur des Künstlers Jón Gunnar Árnason ziert seit 1986 die Küste Islands. Hier soll der erste Wikingersiedler seinen Hof errichtet haben.
Thingvellir / Þingvellir
Wer sich mit der germanischen Geschichte auskennt, dem ist das Wort „Thing“ sicherlich ein Begriff. Es bezeichnet eine Versammlung in welcher Recht gesprochen oder Gesetze beschlossen wurden. So ist der Þingvellir die „Ebene der Versammlung“ gewesen. Die Allmänner-Schlucht, bei der die zwei tektonischen Platten Amerikas und Europas aufeinandertreffen ist wahrlich beeindruckend.
Gulfoss / Der goldene Wasserfall
Dieser Wasserfall ist 32 Meter hoch und einer der spektakulärsten Wasserfälle Islands und entspringt dem Fluss Hvítá.
Vestmannaeyjar / Westmänner Inseln
Die Westmänner Inseln entstanden aus Vulkanausbrüchen, bei denen sich die Lava in feste Gesteinsformen entwickelte und vom Meer geschleift wurde. Heute ist vor allem die größte Insel Heimaey bewohnt. Ihre ca. 4000 Bewohner leben in erster Linie vom Fischfang und konnten dadurch zu einem gewissen Wohlstand kommen. Man kann von hier auch auf die wunderschönen Papageientaucher treffen.
Landmannalaugar
Landmannalaugar bedeutet in der Übersetzung soviel wie „Heiße Quellen der Leute vom Land“. Die Berge schillern in den verschiedensten Farben, was durch die vulkanische Aktivität aus vergangenen Zeiten zurückzuführen ist. Gerade für Wanderer ist diese Berglandschaft ein ideales Ausflugsziel.
Skogafoss
Der sogenannte „Waldwasserfall“ ist heute nicht mehr ganz so waldig, aber immer noch von einem satten Grün umgeben. In der Nähe liegt auch das Heimatmuseum in Skógar, welches mit vielen wertvollen Ausstellungsstücken aus der isländischen Geschichte aufwarten kann.
Lebendige Naturreligion in Island
Die Menschen auf Island haben eine ganz besonders spirituelle Verbundenheit zur Natur. Hier ist jeder Stein belebt und so fühlt man sich umgeben von der Anwesenheit der Naturgeister, wie Trollen, Gnomen, Feen und Elfen. Oft zeigen die vielen Steinhügel den Eingang zu derartigen Behausungen der Naturwesen. Es gibt gar eine Elfenschule in der Hauptstadt, wo die Geschichten des sogenannten Huldufólks an nachfolgende Generationen überliefert werden und damit dieser Glaube lebendig gehalten wird.
Niemand sollte sich die zweitgrößte Insel Europs entgehen lassen – dieses Land ist ein wahrer Geheimtipp für Freunde der ursprünglichen Natur und eine aufrichtige Empfehlung.
Fotos:
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